Mittwoch, 25. Januar 2012

Urlaub

Es ist eine ziemlich lange Zeit vergangen, seitdem wir uns das letzte Mal gemeldet haben. Grund dafür ist, dass Felix und ich uns für gut einen Monat nicht mehr in Arusha, sondern in einer Reihe von anderen Orte in Tansania aufgehalten haben!
Nachdem Felix Eltern am 22.12. angekommen waren, haben wir gemeinsam Heiligabend bei unserem Chef Mr. Manyanga verbracht, der uns zum Abendessen mit seiner Familie eingeladen hatte. Am nächsten Tag ging es für Felix, seine beiden Eltern und seinen kleinen Bruder früh morgens auch schon los auf "Safari". Und zwar zuerst in den Tarangire Nationalpark, danach in den Ngorongoro Nationalpark und schließlich in die weltbekannte Serengeti.
Ich blieb noch einen Tag länger in Arusha, packte meine Reiserucksack, ging mit unserem kleinen Gastbruder Ima in die Kirche und feierte abends mit unseren Gastbrüdern und Schwestern zusammen den ersten Weihnachtstag.
Nach ca. 4 Stunden Schalf, wachte ich am 26.12 um 4 Uhr morgens auf, bereitete eine kleine Bescherung für unsere Gastfamilie vor (denn am 26.12. ist der sogenannte "Boxing Day", an dem die Geschenke verteilt werden) , bevor ich besorgt nach den Scheinwerfern des Taxis suchte, welches ich eigentlich für 5 Uhr geordert hatte. Wie sich herausstellte, war mein Taxifahrer noch im Halbschlaf, als ich ihn anrief.
Zum Glück erreichten wir aber trotzdem noch rechtzeitig den Überlandbus nach Dar es Salaam. Matthias, der Praktikant von DT Power, begleitete mich.
Mein "Weihnachtsgeschenk" erreichte mich auf dem Weg nach Moshi. Kaum zu glauben, aber wahr: Nach 5 Monaten in Tansania, sah ich zum ersten Mal den Mount Kilimanjaro!
Eine Seltenheit: Blick auf den den 5898 Meter hohen Kilimanjaro
In Dar es Salaam angekommen verbrachten Matthias und ich zwei nette Tage im Haus zweier DTP Volunteers, die mit zwei weiteren Deutschen und zwei tansanischen Volunteers zusammenleben.
Anschließend ging es auf die Kilimanjaro Fähre nach Zansibar, wo wir fast alle anderen Freiwilligen trafen und zusammen in der Gastfamilie von Kai, einem DTP Volunteer, wohnten.
Das absolute Highlight stellte aber sicherlich Silvester am Kendwa Strand im Nord-Westen von Sansibar dar, zu dem wir nach einigen Schwierigkeiten mit unseren Autos doch noch gelangten.  


Da eines der Autos aufgrund eines Motorschadens ausgefallen war, konnte auch nur die Hälfte von uns am Neujahrsmorgen nach Stone Town zurückkehren, die "Zurückgelassenen" unter denen ich glücklicherweise auch war, genossen jedenfalls einen wunderschönen Neujahrstag am Strand.

Am 04.01 fuhren wir alle gemeinsam nach "Machui", ein verschlafenes, kleines Dorf inmitten Sansibars. 






Dort fand unser Zwischenseminar statt, welches von uns Freiwilligen geplant und durch zwei ehemalige Freiwillige geleitet wurde.
Es gab eine Menge Gesprächsbedarf, besonders was unsere Arbeit, die Kommunikation zwischen den Einsatzstellen und eine verbesserte Kooperation anging. Aber auch persöhnliche Themen, wie z.B. das Leben in den Gastfamilien, Freunde, Heimweh und Integration wurden viel diskutiert, sodass wir alle erleichtert und zufrieden das Seminar am 10.01 beendeten.

Eigentlich hatten Felix und ich geplant anschließend die Ostküste hochzufahren und schließlich über Tanga und Lushoto nach Arusha zurückzukehren. Dieser Plan änderte sich jedoch schnell, da andere Freiwillige von "Mafia Island" schwärmten, die südlichste Insel des Sansibar-Archipels, dessen Tauchreviere zu den Besten zählen. Da Felix und ich eh an Mafia interessiert waren und zudem Godfrey, ein tansanischer Freund aus Arusha, die Insel besuchen wollte, waren wir schnell überredet.
Sechs Freiwillige, unter ihnen auch Felix, fuhren bereits am 12.01 nach Mafia Island. Ich wartete in Dar es Salaam noch einen Tag auf Godfrey, sodass wir dann am Freitag den 13.01. ebenfalls, nach einer durchaus abenteuerlichen Fahrt, am "Hafen" von Mafia ankamen.
Am nächsten Tag fuhren wir gemeinsam auf die kleine Insel Chole, wo wir für günstiges Geld in dem Haus einer Einheimischen unterkamen. Auf dem Weg von Mafia nach Chole Island (ca.1 km) konnten wir nicht wiederstehen ein kleines Bad im indischen Ozean zu nehmen...




















 Auch, wenn der größte Teil Mafias noch nicht vom Tourismus eingenommen ist (vermutlich wegen der schrecklichen Überfahrt, ansonsten gibt es (bisher) nur die Möglichkeit mit dem Flugzeug von Dar es Salaam oder Arusha überzusetzen), haben sich mache Einwohner schon auf den kommenden Tourismus eingestellt inklusive der typischen Floskel "Hakuna matata", welche streng genommmen falsches Kiswahili ist.
Am folgenden Tag waren wir an den Korallenriffs schnorcheln. Die Vielfalt der Fischarten war tatsächlich atemberaubend und das Wasser wunderschön klar und warm, sodass man schnell die Zeit außer Acht ließ...
Trotz großer Mengen Sonnencreme konnten die meisten von uns keinen Sonnenbrand vermeiden.
Nachmittags ging es dann wieder zurück zur "Hafenstadt" Kilindoni, dort wo wir auch die erste Nacht verbracht hatten. Für 8000 Tsh (ca. 4 €) schliefen wir, wie auch in der ersten Nacht, in einem Gästehaus, welches durch uns sicherlich einen guten Umsatz erzielte, da es jedes Mal durch uns so gut wie ausgebucht war.
Am frühen Morgen liehen Godfrey und ich uns jeweils zwei Motorräder aus, um bis an das Ende der Insel zu kommen (so war jedenfalls anfangs der Plan). Nachdem wir an der einzigen Tankstelle getankt hatten, ging es die einzige Straße in Richtung Norden. Die Straßen waren zum Teil aber sehr schlecht, sodass wir auf kleine Wege ("Abkürzungen") ausweichen mussten. Gegen Mittag, nach ca. 40 km erreichten wir Kanga und wurden liebevoll von Tansaniern bekocht und versorgt. Uns wurden sogar frische Kokusnüsse serviert, die kurz vorher von einem Tansanier ergattert worden waren.
Gestärkt wollten wir darauf an den Strand fahren, die Anfahrt war jedoch sehr beschwerlich und dummerweise war genau in diesem Moment Ebbe, sodass wir nur kurz am Strand verweilelten bevor es im Licht der Abendsonne zurück nach Kilindoni ging.


Das eigentlich Highlight jedoch stand mir noch bevor. Schwimmen und Tauchen mit dem größten Fisch der Welt, dem Walhai.
Die anderen Freiwilligen hatten schon am ersten Tag das Privileg, da Godfrey und ich ja einen Tag später kamen, holten wir dies Erlebnis am letzten Tag nach.
Das war das erste Mal in meinem Leben einem solchen Tier so nahe gewesen zu sein und ich kann es nur jedem empfehlen.
Es ist ein wahnsinniges, unglaubliches Gefühl.