- Das Schulprogramm
Über das Schulprogramm
hatten wir ja schon einmal im November berichtet, als wir an der
privaten Grundschule „Highridge“ mit dem Unterricht begonnen
hatten.
Seitdem sind wir häufig in
die Schule zurückgekehrt, haben insgesamt 10 Stunden unterrichtet
und die Kinder kurz vor den Weihnachtsferien einen Test schreiben
lassen. Nach den Ferien sind wir mit den Ergebnissen in den
Unterricht zurückgekehrt und haben die Punkte noch einmal vertieft,
die die Kinder nicht gründlich genug verstanden hatten.
Zum Abschluss wurde zu
Anfang Februar die ganze Klasse noch einmal ins Kakute Office
eingeladen, um ihnen an verschiedenen Stationen (Jatropha, Solar,
Biogas) die Arbeitsbereiche von Kakute vorzustellen und den gelernten
Stoff praktisch zu wiederholen.
Damit hatten wir mir der
ersten Gruppe abgeschlossen.
Ende Februar ging es dann
mit einer zweiten Gruppe weiter, wieder eine 30- köpfige Klasse,
diesmal aber etwas älter im Durchschnitt, da wir aus den Erfahrungen mit der ersten Gruppe gelernt hatten,
dass die Schüler aus Standard 3 zu jung sind.
Außerdem haben wir begonnen, jeden Freitag an der staatlichen Grundschule „Engira“ in Arusha
zu unterrichten – jedoch auf Swahili!
Bisher fand der Unterricht zwei Mal statt.
Es ist auf jeden Fall
deutlich schwieriger auf Kisuaheli zu unterrichten, nicht nur, weil
unsere Sprachfertigkeiten noch nicht ganz ausgereift sind, sondern
auch, da das Fachvokabular von vielen Schülern nicht sofort verstanden wird,
was auch total verständlich ist, da nicht mal ein
Durchschnittstansanier die Vokabeln für „Erneuerbare Energien“
oder „ Fossile Energieträger“ kennt.
Aber wir versuchen das Beste
draus zu machen und planen auch demnächst eine Angestellte von Kakute mitzunehmen, die uns dann bei der Arbeit unterstützen kann.
Darüber hinaus haben wir
uns Gedanken darüber gemacht, wie wir das Schulprogramm nachhaltig
und effektiv gestalten können.
Unsere Vorgänger hatten
bereits ein Schulprogramm in Arusha gestartet und uns eine
hilfreichen Kontaktperson überlassen. Nun wollten wir die Arbeit der
Freiwilligenjahrgänge sinnvoll miteinander verbinden.
Die Hauptziele welche wir mit
dem Schulprogramm verfolgen möchten, sind erstens, den Schulkinder
Wissen über fossile Energieträger und deren Auswirkungen auf die
Umwelt, Erneuerbare Energien und Umweltschutz zu vermitteln, zweitens das Interesse in Naturwissenschaften zu wecken und drittens
die allgemeine Lebenssituation zu verbessern, indem die Kinder ihr
Wissen in ihr soziales Umfeld tragen und dort für Veränderungen
sorgen.
Auch in Deutschland, aber
eben insbesondere in Tansania mangelt es an Fachkräften und gut
ausgebildeten Ingenieuren. Wir wollten bewusst nicht nur den Fokus
auf die Umweltaspekte und die Politik legen, sondern auch insbesondere auf
die Technik, damit die Schüler Freude daran finden und sich vielleicht in der Sekundarstufe für den Schwerpunkt Naturwissenschaften und nicht, wie die meisten Tansanierinnen und
Tansanier, für Literatur oder Sprachen entscheiden.
Weitere Zwischenziele, die
dazu führen sollen, dass das Projekt Erfolg hat, sind, dass wir es
schaffen die verschiedenen Schule über Jahre hinweg miteinander zu
verbinden und ein Netzwerk aufbauen, welches die Aufnahme von
Unterricht über Erneuerbare Energien in den Lehrplan der Schulen vorsieht. Diese Lobbyarbeit
soll durch eine Mitgliedschaft bei der Tanzanian Renewable Energy
Association (TAREA) unterstützt werden. TAREA ist auch die
Organisation, die die Einsatzstellen für uns in der Zusammenarbeit
mit der Deutsch-Tansanischen-Partnerschaft vermittelt und die größte
Nicht-Regierungs-Organisation für Erneuerbare Energien in Tansania
ist.
Eine Mitgliedschaft bringt viele Vorteile, wie zum Beispiel, dass die Schulen sich
Unterrichtsmaterial über das Internet herunterladen und somit den
Unterricht selbst gestalten können.
Dies führt uns auch gleich
zu den Zielen, die unserer Meinung nach jeder Freiwillgenjahrgang bei
Kakute verfolgen sollte, der sich mit dem Schulprogramm beschäftigt.
Wir haben uns vorgenommen
die beiden Grundschulen „Highridge“ und „Engira“ ein Jahr
lang zu begleiten, über Erneuerbare Energien zu unterrichten und sie
als Mitglieder für TAREA zu werben. Ende April planen wir ein
Seminar für die Lehrer beider Schule zu veranstalten, um diese
weiter über die Inhalte zu unterrichten und zu klären, wie der
Unterricht langfristig weitergeführt werden kann und zwar entweder,
indem in Freistunden ein Workshop angeboten wird, so wie wir es
gerade tun, oder ob Teile in den Physikunterricht übernommen werden
können.
Wenn wir im August abfahren, sollte dann feststehen, wie es mit dem Unterricht an den Schulen
weitergeht, sodass die nächsten Freiwilligen an anderen Schulen ein ähnliches Programm durchführen können und sich somit jedes Jahr das
Netzwerk ein Stück vergrößert.
Noch können wir nicht
absehen, in wie weit wir damit Erfolg haben werden. Gerade an der
staatlichen Grundschule ist der Rückhalt durch die Lehrer noch
ungewiss, wobei wir an der privaten Grundschule Highridge große
Unterstützung durch den Lehrer Ali bekommen, der zwar leider
ebenfalls im August die Schule verlassen wird, aber uns dabei helfen
wird, andere Lehrer ebenfalls zu motivieren.
- Die Gründung einer TAREA Zweigstelle in Arusha
Die "Tanzanian Renewable
Energy Association" hat ihren Hauptsitz in Dar es Salaam und zur
Zeit eine kleine Zweigstelle in Mwanza am Viktoriasee.
Kakute, oder besser gesagt
wir Voluntäre, haben vom TAREA Vorstand den Auftrag bekommen in den
nördlichen Regionen in Tansania, sprich Kilimanjaro, Arusha und
Manyara, eine Umfrage durchzuführen, um das potentielle Interesse an
einer Mitgliedschaft von Unternehmen und Privatperson aus dem Bereich
Erneuerbarer Energien festzustellen.
Sollten wir 20 potentielle
Mitglieder unter den 116 zu befragenden Unternehmen/Privatpersonen
finden, wird eine Zweigstelle in Arusha eingerichtet
werden.
Ob diese dann im Kakute
Office selbst oder anderswo in Arusha Platz finden wird, steht noch
nicht fest. Auch wer die Zweigstelle von TAREA dann leiten wird ist
noch nicht zu sagen. Mr. Manyanga käme dafür vermutlich in Frage, sagt aber von sich aus, dass er nicht für die Leitung favorisitert werden will, weil die Umfrage von Kakute durchgeführt wird.
Die nächsten Freiwilligen werden also vermutlich neben den üblichen Projekten von Kakute auch in die Führung der TAREA Zweigstelle in Arusha eingebunden werden.
Die nächsten Freiwilligen werden also vermutlich neben den üblichen Projekten von Kakute auch in die Führung der TAREA Zweigstelle in Arusha eingebunden werden.
Nachdem wir im Dezember
anfangen haben eine Liste mit allen potentiellen Mitgliedern zu
erstellen, wurde kürzlich unser Projektantrag samt Budget von ca. 500 € für Personal-Fahrt- und Verpflegungskosten von TAREA und
der DTP akzeptiert, die unser Projektgeld verwalten.
Zuerst werden wir diesen
Monat anfangen, in Arusha und der näheren Umgebung die Umfrage
durchzuführen. Im April werden wir dann vermutlich in die Region
Manyara und nach Moshi (Kilimanjaro-Region) fahren und dort auch
einige Tage übernachten.
- Baseline Study in Themi
Baseline Study? In Themi?
Was soll das bitte bedeuten?
Es geht darum, dass wir eine
Umfrage über die allgemeine Lebenssituation in einem Bezirk von
Arusha durchführen, da wir zum einen in diesem Bereich unser
Schulprogramm implementieren und es gut ist, zu wissen, was der
Bevölkerung vor Ort am meisten fehlt, damit man den Unterricht
entsprechend den Bedürfnissen gestalten kann. Außerdem zählt das
Gebiet grundsätzlich zum Arbeitsbereich von Kakute, von daher kam
auch der Anstoß von Mr. Manyanga, die Umfrage dort durchzuführen.
Nach einen bestimmten Zeitraum wird dann meistens eine zweite, ähnliche Umfrage durchgeführt, die dann zeigt, in wie weit die Projekte die Lebenssituation verbessert haben.
Neben vielen allgemeinen Fragen über den Haushalt, legen wir natürlichen einen Schwerpunkt auf die Versorgung mit Energie und Strom und die Nachfrage nach Erneuerbaren Energien, insbesondere Solarenergie.
Nach einen bestimmten Zeitraum wird dann meistens eine zweite, ähnliche Umfrage durchgeführt, die dann zeigt, in wie weit die Projekte die Lebenssituation verbessert haben.
Neben vielen allgemeinen Fragen über den Haushalt, legen wir natürlichen einen Schwerpunkt auf die Versorgung mit Energie und Strom und die Nachfrage nach Erneuerbaren Energien, insbesondere Solarenergie.
Die Projektvorbereitung geht
leider etwas stockend voran, da wir auf die Dorfältesten angewiesen
sind, die uns während der Umfrage von Haus zu Haus begleiten sollen,
damit die Dorfbewohner mehr Vertrauen zu uns haben und korrekt
antworten.
Bis jetzt konnten wir leider
immer noch kein Treffen mit den Dorfältesten organisieren, die
eigentlich schon vor zwei Monaten einen extra für sie angefertigten
Fragebogen ausgefüllt haben sollten. Aber wie es so ist in Tansania,
lässt man sich Zeit, insbesondere wenn an anderer Stelle eine
bessere Bezahlung winkt...
Insgesamt planen wir an die
200 Haushalt zu befragen, dafür dürften wir an die 15 Tage
brauchen.
Sowohl die TAREA Umfrage als auch die Base-Line Study in Themi haben ihren besonderen Reiz, dass wir viel Erfahrung mit der Durchführung und der Evaluation von Umfragen machen.
Sowohl die TAREA Umfrage als auch die Base-Line Study in Themi haben ihren besonderen Reiz, dass wir viel Erfahrung mit der Durchführung und der Evaluation von Umfragen machen.
Anfang nächster Woche
werden wir auch für die Baseline Study unseren Projektantrag und
das Budget an TAREA und die DTP schicken und hoffen, dass dieser auch
akzeptiert wird.
Grundsätzliche Regel von
TAREA und der DTP ist, dass 50 % der Projektkosten von der
Einsatzstelle selbst kommen, damit nicht, wie es sonst leider im
Freiwilligenjahr oft vorkommt, Projekte angefangen werden, die vor Ort gar
nicht unterstützt werden.
Ich hoffe, dass ihr hiermit
einen groben Überblick über unsere Arbeit bekommen habt und in
Zukunft besser Bescheid wisst, wenn wir über die einzelnen Projekte
berichten werden.